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EnjoyWork LeseLust: Faktor VIER. Doppelter Wohlstand - halbierter Verbrauch.. Foto: copy Franziska Köppe | madiko via EnjoyWork

FAKTOR VIER

Doppelter Wohlstand - halbierter Verbrauch

  Ernst Ulrich von Weizsäcker · Amory Bloch Lovins · L. Hunter Lovins


1997-12-01 · Knaur

Über das Buch

Das Know-how für eine neue umweltschonende Wachstumspolitik ist vorhanden. Wir können heute Solarhäuser bauen, deren Energiekosten fast bei Null liegen, oder Supersparautos, die nicht nur sparsam und sicher, sondern auch komfortabel sind. Der Umweltschutz, von der Wirtschaft immer als Kostenfaktor gefürchtet, ist längst dabei, zum Nutzenfaktor zu werden. Die Autoren machen sich für eine Effizienzrevolution stark, die dazu führen soll, daß wir die Naturgüter mindestens viermal besser nutzen als bisher. Das ist allerdings nur mit Unterstützung der Politik möglich, die endlich aufhören muß, Vergeudung zu subventionieren, und sich zu einer ökologischen Steuerreform entschließen sollte.

Weiterlesen: Stimmen zum Buch und Rezensionen

Bibliografische Informationen
Buchtitel FAKTOR VIER
Untertitel Doppelter Wohlstand - halbierter Verbrauch
Autor*innen    Ernst Ulrich von Weizsäcker, Amory Bloch Lovins, L. Hunter Lovins
Erstveröffentlichung 1997-12-01
Auflage 1. Auflage
Copyrights Ernst Ulrich von Weizsäcker (Autor), Amory B. Lovins (Mitwirkende), L. Hunter Lovins (Mitwirkende)
Verlag Knaur
ISBN gebundene Ausgabe 978-3426772867
Anzahl Seiten 352
Sprache Deutsch

letztes update: 26.12.2018

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Über die Urheber

Ernst Ulrich von Weizsäcker

Autor

Ernst Ulrich von Weizsäcker war Professor für Biologie an der Universität Essen, Präsident der Universität/GH Kassel, Direktor am UNO Zentrum für Wissenschaft und Technologie in New York, Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik in Bonn und Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. 1998-2005 war der MdB für die SPD, 2006—2008 lehrte er an der University of California, USA. 2008 wurde er mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Heute lebt er in Emmendingen.

Amory Bloch Lovins

Autor

Amory Bloch Lovins (* 13. November 1947 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer Physiker und Umweltaktivist.

Er ist einer der Geschäftsführer des Rocky Mountain Institute. Amory Lovins ist Autor zahlreicher Bücher, die zu einer effizienteren Nutzung der Energie im Privatbereich und in der Industrie führen sollen. Neben “Factor Four” zählt beispielsweise Natural Capitalism (mit Paul Hawken und Hunter Lovins) dazu. In den achtziger Jahren half Lovins bei der Entwicklung eines äußerst effizienten Kraftfahrzeugs, des Hypercar.

Lovins ist einer der einflussreichsten Fürsprecher des „weichen Energieweges“ (soft energy path) in den USA. Er hat im Laufe der Zeit eine Reihe eindrucksvoller Fakten, Berechnungen, wirtschaftlicher Analysen und Vorhersagen gesammelt, die auf gesundem Menschenverstand beruhen. Auf der einen Seite befürwortet Lovins die Einsparung von Energie, auf der anderen Seite die Nutzung erneuerbarer Energie.

L. Hunter Lovins

Autorin

L. Hunter Lovins geb. Sheldon (* 1950 in Ripton Vermont) ist eine US-amerikanische Juristin, Soziologin und Politikwissenschaftlerin. Ihr juristisches Rüstzeug erlernte Hunter Lovins an der Loyola Marymount University in Los Angeles.

Amory und Hunter Lovins gehören zu den Gründungsmitgliedern und zum Vorstand des Rocky Mountain Institute, das seit 1982 in Old Snowmass, Colorado besteht und Konzepte für ressourcenschonende Wirtschafts- und Produktionsweisen erarbeitet und realisiert. Sie beraten internationale Konzerne, aber auch Regierungen und internationale Organisationen. Hunter gründete außerdem die Organisation Natürliche Kapitalistische Lösungen (Natural Capitalism Solutions) und engagiert sich für die UNO.

Hunter Lovins erhielt gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann Amory Lovins „als Pioniere der Nutzung sanfter Energie zugunsten globaler Sicherheit und dafür, dass sie aufgezeigt haben, dass Energieeinsparung, die Nutzung erneuerbarer Energieressourcen sowie deren dezentrale Nutzung nicht nur ökologisch anstrebenswert, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind“ 1983 den Right Livelihood Award.

Nach einem Engagement als Gastprofessorin am Dartmouth College wurde sie schließlich Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Presidio School of Management.

Stimmen zum Buch

Die Botschaft von Faktor Vier ist neu, einfach und aufregend: neu, weil sie nichts Geringeres ankündigt als eine neue Richtung des technischen Fortschritts, einfach, weil sie dafür eine einfache Formel anbietet, und aufregend, weil sie Profite verspricht. Es geht darum, weniger Natur zu verbrauchen und mit dem Wenigen wirksamer zu arbieten. Wir müssen eine Effizienzrevolution in Gang setzen, die dazu führt, daß wir trotz halbierter Naturnutzung den verteilbaren Wohlstand verdoppeln können.

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

Ausgezeichnete Bestandsaufnahme hinsichtlich Ressourcen-Verschwendung und damit zusammenhängendem Wohlstandsmangel. Vielversprechendes Lösungsangebot ‘Ressourcen-Effizienz’, gut durchdacht und recherchiert, nur ein großer Fehler zieht sich durch das Konzept: Gewinne, die durch effizientere Nutzung aller Arbeits- und Produktionsfaktoren erzielt werden, werden niemals an die (Welt-) Bevölkerung weitergegeben, sondern von den ‘Investoren’ (oder Leistungsträgern, wie sie euphemistisch bezeichnet werden) eingesackt.

fritzcat

‚Faktor Vier’ ist ein Buch für alle, die schon die Hoffnung verloren hatten, daß aus der Menschheit noch mal was wird. Außerdem ist es ein Augenöffner für alle, die bisher dachten, allein mit Energiesparen ließe sich nicht viel erreichen.

Die drei Autoren haben im ersten Teil des Buches im wesentlich aufgelistet, was für Fälle bereits existieren, in denen durch Einsatz von Technik und Ideen die Energieproduktivität vervierfacht werden kann (daher Faktor vier). Die Beispiele reichen vom ‚Passivhaus’ in Darmstadt über Kühlschränke und Bürpogeräte bis zum Tomatenanbau Weiter geht es um Stoffproduktivität und um Transportproduktivität. Auch hier sind viele Beispiele beschrieben, die jedes für sich Erstaunen und Begeisterung auslösen, dass so etwas tatsächlich funktioniert, daß es so einfach ist, so viel zu erreichen, und daß es auch (wenn auch nur in einzelnen Fällen) schon durchgeführt würde.

Im zweiten Teil werden verschiedene Gedanken zur Umsetzung dargelegt: Wie kann der Markt genutzt werden, um Energieeffizienz durchzusetzen, und wie muß reguliert werden? Im dritten Teil, nachdem man durch all die verschiedenen Möglichkeiten schon fast zum Optimisten geworden ist, kommt schließlich doch noch der Dämpfer: die Umweltprobleme, die ein Eingreifen nötig machen, werden beschrieben. Als Ausklang werden im vierten Teil schließlich noch einige grundlegende Gedanken zum Thema Wohlstandsmessung sowie der Definition von Wohlstand dargelegt.

Insgesamt handelt es sich um ein sehr interessantes Buch, das allein durch die Beschreibung der vielen Möglichkeiten zur Lösung unserer drängendsten Probleme Optimismus weckt, diesen aber in eine gute Portion Realismus einbettet.

- ein Student -

Viele Beispiele, die “Faktor vier” bringt, kennt man aus Zeitungen. Dort werden diese Bespiele meistens auch besser, gründlicher und vor allem sorgfältiger beschrieben.

“Faktor Vier” streift die ökologische Steuerreform; ökologisches Bauen, Öko-Audits; Energie effizienter bei Klimaanlagen, Autos, Fahrstühlen, Häusern nutzen; Wasser sparen; Ultraleicht-Autos (weniger als 3 Liter Verbrauch); ökologische Stadtplanung (Stichwort:die brasilianische Stadt Curitiba).

Allerdings streift “Faktor Vier” diese Themen auch nur. Beispiel Auto: Das in “Faktor vier” vorgestellte Auto von GM ist aus Kohlenfaser. Dieser oder andere sehr leichte Werkstoffe sind sehr teuer. Das ist wohl der größere Grund dafür, das diese Autos sich noch nicht durchgesetzt haben. Solche Autos sind zu teuer. “Faktor vier” erwähnt das nicht.

Wenn man sich für diese Themen interessiert und Zeitungen aufmerksam liest, kennt man die vorgestellten Beispiele. Das wichtigste an diesem Buch ist, das es die Effizienz im Umgang mit Rohstoffen betont. Klar wird, das z. B.Energie sparen nicht bedeutet, das man immer nur das Licht hinter sich ausmacht, sondern das Energie effizient nutzen,und so Energie einsparen, die wichtigste Möglichkeit ist, Energie “herzustellen”. Die großen Einsparmöglichkeiten ausnutzen (bei Energie, Wasser und Rohstoffen) bedeutet, den besten Weg zur Lösung des Energieproblems einzuschlagen — und das ist das wichtigste, was man aus diesem Buch lernen kann.

Ansonsten scheinen mir die Autoren in ihren Karteikasten gegriffen zu haben, um wahllos Beispiele aneinander zu reihen, die z.T. auch nicht erschöpfend behandelt werden. Und die wirklich wichtigen Fragen bleiben offen. Beispiel: Orangensaft. Natürlich wäre es ökologisch besser, wenn wir heimische Produkte trinken; aber was machen wir, wenn wir O-Saft nun mal trinken wollen? Und was bedeutet es für die 3.Weltländer,wenn wir O-Saft wirklich nicht mehr trinken?

Natürlich stellt ein Ehering aus Gold eine große Umweltbelastung durch den Abbau von Gold,Verschiffung etc. dar. Aber wenn wir trotzdem nicht auf Schmuck verzichten wollen?

Viel schlimmer aber: Unzulässige und blödsinnige Vergleiche/Beispiele/Erklärungen werden gezogen. So z.B. zwischen der Energieeffizienz von Fahrstühlen und Autos. Im Kapitel über Klimaanlagen steht im vollen Ernst, daß der Verzicht auf Krawatten (ohne Krawatten ist der Körper besser ventiliert) Strom und Geld sparen würde. Über einen chinesischen Ingenieur wird geschrieben: “Lee Eng Lock aus Singapur ist der reinste Zauberer,was Klimanlagen und Wasserpumpen angeht. Sein Motto: ‘Wie chinesische Küche.Alles verwenden.Auch Füße essen.’ Die Autoren stellen die rhetorische Frage: “Wer wollte den Kausalzusammenhang zwischen Freihandel und Sozialabbau leugnen?” Ich zum Beispiel! Sozialabbau läßt sich so einfach sicher nicht erklären!

Richtig schlimm wird’s im Kapitel: “Freihandel und Darwinismus”. Nicht nur die höchst fragwürdige Verknüpfung, auch der höchst fragwürdige Stil läßt an der Kompetenz der Autoren zweifeln. Darwins Theorie laut Buch ist: “Indem jede Art ums Überleben ringt und dabei ihren Eigennutz verfolgt, kommt es zur Fortentwicklung individueller Fähigkeiten.” DIES IST FALSCH! Keine Art kennt ihren — wie auch immer — gearteten Eigenutz. Keine Art ringt ums Überleben. Die Natur selektiert aus, wer besser angepaßt ist oder nicht. Diese “Anpassung” ist seitens der Arten passiv. Sie tun nichts dafür. Daß die Giraffe einen langen Hals bekommt, weil sie einen langen Hals haben will, um besser an Nahrung zu kommen, hat Lamarck behauptet, nicht Darwin.

Was soll die Verknüpfung von Evolution/Darwinismus und Freihandel? Und was soll solch ein Satz? “Würde Darwin als moderner Ökonom auferstehen und auf den Galapagosinseln stranden, würde er bald verlangen, eine Landbrücke nach Ecuador zu bauen (möglichst mit Steuermitteln), um die Ausbreitungs- ‘Hemmnisse’ für Specht zu beseitigen. Dann könnten diese endlich die unterentwickelten Inseln erobern und die ineffizienten, unbeholfenen mit ihren Hölzchen fummelnden Finken ablösen.

Der Ökonom Darwin würde erklären, das sei gut für alle und für die ökonomische Evolution.” In diesem Stil gibt es mehrere Passagen, wenn diese auch nicht ganz so offensichtlich unmöglich sind. So ist Adam Smith z.B. auch nicht der Verkünder des Egoismus, wie das Buch an mehreren Stellen suggeriert. Smith sagt explizit, das man sich innerhalb eines Wertesystems bewegt und zu bewegen hat. Dieses scheint den Autoren einer Erwähnung allerdings nicht wert gewesen zu sein. Dafür verbreiten sie solche Oberflächlichkeiten über Smith und Wirtschaftswissenschaft. So erwähnen sie auch nicht die Vorteile (die komporativen Vorteile), die sowohl I.Welt. — als auch 3.Weltländer von einem Freihandel haben.

Zusammenfassend: Viele Beispiele sind in Zeitungen besser erklärt; trotzdem sind die Beispiele in “Faktor Vier” interessant. Der Stil ist oft grauenhaft; und Fehler gibts auch. Ausleihen ist besser als kaufen. Ich persönlich habe mich geärgert, das ich dieses Buch gekauft habe. Da ich aber mich mit den Themen dieses Buches auch schon beschäftigt habe, war es für mich möglicherweise auch nicht so interessant, wie es für jemanden ist, der sich damit mal beschäftigen will.

- ein Kunde -

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