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Silicon Valley Ostwürttemberg / Start-up Campus

Session-Dokumentation INDUSTRIEcamp 2018

veröffentlicht: 01.01.1970 · Franziska Köppe | madiko

Session-Geber / moderiert von: Jochen Lanksweirt
Wann und wo: 08.05.2018, 16 Uhr, Raum “Karl F. Braun”
Dokumentiert von: Jochen Lanksweirt, Franziska Köppe, den Teilgebern der Session via stattys

INDUSTRIEcamp 2018

Wo gehe ich heute als mittelständisches Unternehmen hin, wenn ich eine pfiffige Idee habe? Wie gelingt die Digitalisierung in meinem klassischen Maschinenbau? An wen wende ich mich, wenn ich einen 3D-Druck haben will? Wie finde ich Start-ups aus der Region zur Kooperation und Kollaboration? Die “Gelben Seiten” sind es wohl eher nicht.

Foto: INDUSTRIEcamp 2018
[ 2018-05 INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko ]

Die Herausforderung

  • Wo gehe ich heute als mittelständisches Unternehmen hin, wenn ich eine pfiffige Idee habe?
  • Wie gelingt die Digitalisierung in meinem klassischen Maschinenbau?
  • An wen wende ich mich, wenn ich einen 3D-Druck haben will?
  • Wie finde ich Start-ups aus der Region zur Kooperation und Kollaboration?

Zentrale Fragen & Arbeitsthesen

These: Die “gelben Seiten” sind nicht wirklich das Highlight, mit dem ich heute noch eine der genannten Herausforderungen knacken kann.

Herangehensweise ans Thema im Rahmen der Session:

  • Silicon Valley – viele sprechen davon, was haben wir im Kopf beim Thema Silicon Valley?
  • Was macht die Unternehmen im Silicon Valley erfolgreich?
  • Was hindert uns daran, es genauso zu tun?
  • Welche Handlungsempfehlungen leiten sich daraus ab?
  • Was muss Wirtschaft / Hochschule / Politik anders machen, damit sich Leute trauen, auch unternehmerisch tätig zu werden?
INDUSTRIEcamp 2018. Bild: cc INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko

INDUSTRIEcamp 2018
[ 2018-05 INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko ]

Warum ist das Silicon Valley erfolgreich?

  • keine Rohstoffe (benötigt)
  • Geld / Budget
  • Mut
  • Fleiß
  • Marketing
  • Infrastruktur: große Unternehmen am Standort
  • Rahmenbedingungen
    • einfaches Gründen
    • im “Fahrwasser” großer Unternehmen
    • Ruf / Prestige “Im Silicon Valley” (= Marke, erfolgreich “durch Silicon Valley”)
INDUSTRIEcamp 2018. Bild: cc INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko

INDUSTRIEcamp 2018
[ 2018-05 INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko ]

Mögliches Traumbild für Ostwürttemberg

  • Spielen dürfen!
  • Kultur des Scheiterns (schwäbische Mentalität des “keine halbgaren Sachen”)
  • Unabhängigkeit von Kapital (Starthilfe!!!)
  • ausreichend Risiko-/Venture-Kapital
  • weniger Bürokratie
  • Experten zur Unterstützung im Aufbau / Wachstum
  • Coaching als Dienstleistung
INDUSTRIEcamp 2018. Bild: cc INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko

INDUSTRIEcamp 2018
[ 2018-05 INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko ]

Was hindert uns daran?

  • (mangelnde) Fehlerkultur
  • Mentalität des “Wer scheitert, ist verbrannt!” / Akzeptanz von Scheitern
  • Perfektionsanspruch in der Entwicklung
  • Bedürfnis nach Sicherheit(en) und wenig Risikobereitschaft
    (Absicherung von Familie, Haus, Kind, …)
  • Zögerlich bei Veröffentlichung
  • Kultur des “Bloß nichts Teilen”
  • Digitalisierung erfordert mehr virtuelle, statt physische Produkte
    (Industrie in BaWü momentan eher Produkt-getrieben, Digitalisierung von Produkten im Sinne weiterer Automation / Effizienzsteigerung als oberstes Ziel, zu wenig Service-Mentalität und Know-how für Disruption)
  • alles aus IT relativ kostenintensiv für Gründung
  • Motivation
  • Fehlende Starthilfen / Fördergelder kommen nicht bei den Gründern an
  • Finanzierung
  • Fehlende (öffentliche) Knowledge-Base für Start-ups / Gründungen

Ideen & Lösungsansätze

Daraus leitete die Gruppe folgende Handlungsempfehlungen an Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft und Politik ab:

INDUSTRIEcamp 2018. Bild: cc INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko

INDUSTRIEcamp 2018
[ 2018-05 INDUSTRIEcamp // Fotos: Kruppa/madiko ]

Wirtschaftliche Aspekte

  • Flexibilität im Arbeiten (z. B. 50% Start-up / 50% “Kühlschrank füllen”, 20-Stunden-Woche)
  • staatliche Förderung von Infrastruktur (z. B. zeitlich befristet für 1-2 Jahre, unentgeltliche Räumlichkeiten und Ausstattung für Gründer in einem “Hub” / “Lab” o. ä., Beteiligung der Jungunternehmer an der Infrastruktur, die bereits Gewinne erwirtschaften)
  • staatliche Förderung (Finanzen)
  • Investitionsbereitschaft seitens der Firmen fördern (Nach Wegen suchen, die Finanzierungsbereitschaft von Firmen deutlich zu erhöhen – diskutiert wurde auch ein “zur Not mit Druck”.)
  • Die Möglichkeit, Rücklagen bilden zu können (Sicherheitsfinanzierung auch für Unternehmergehälter – nicht nur für Investitionsgüter).
  • Rücken frei / sich nicht kümmern müssen um Bürokratie / Infrastruktur usw.
  • Vernetzung und Kooperativen von Gründern mit Unternehmen (formelle und informelle Strukturen schaffen, Hürden abbauen, dass sich beide “treffen” und miteinander arbeiten können)
  • Gegenseitige Verlinkungen / Linksammlung(en) im Internet

Bildungs-Aspekte

  • Stärken des Selbstbewusstseins des Einzelnen
  • “Gründung” als Studieninhalt (Integration als fester Bestandteil im Curriculum nicht nur der Wirtschaftswissenschaften sowohl der wirtschaftlichen als auch der politischen und gesellschaftlichen Aspekte, Nachhaltigkeit, Sinnvoll Wirtschaften – konstruktives Hinterfragen von konventioneller BWL)
  • (kostenfreies) Gründer-Coaching an der Hochschule (Wo gehe ich hin? Wen kann/muss ich fragen? Wer nimmt mich an der Hand bei konkreten Fragen? usw.)
  • Mentoring von Unternehmern durch gestandene Unternehmer
  • Orientieren von Gründer-Programmen an guten (z. B. HdM) wie auch schlechten Start-up-/Accelerate-Programmen (aus beidem lernen und besser machen)
  • Gründermentalität schon im Kindergarten fördern

Politische Aspekte

  • Politik / Wirtschaft / Bildungseinrichtungen müssen klaren Willen zeigen, Gründer/Gründungen zu unterstützen.
  • Abbau von Bürokratie
  • Vereinfachen und bessere Sichtbarkeit für Förderungen

Gesellschaftlich-kulturelle-soziologische Aspekte

  • Transfer / Netzwerken
  • Profil (der Region) schärfen
  • Klischee des “bösen” Unternehmers mit dickem Geldbeutel und Jaguar auflösen
  • Aufheben des Tabus über Zukunftsängste reden zu dürfen

Fazit und zentrale Erkenntnisse der Gruppe

Es macht Sinn, sich nicht am Silicon Valley zu orientieren oder es gar zu imitieren / kopieren. Wichtiger ist, eine eigene Vision für Unternehmertum zu formulieren (Europäische Werte, Humanismus, Aufklärung, …).

Weiterführend wurden daher folgende Fragen entwickelt:

  • Was ist das Profil von Ostwürttemberg?
  • Was sind unsere Ziele?
  • Was macht uns aus?


Jede/r UnternehmerIn (sei es Porsche und Daimler oder auch die großen Tech-Giganten im Silicon Valley) fängt klein an. Wir müssen lernen zu begreifen, dass Unternehmertum ein Lernprozess ist, der ein ständiges Umdenken / Andersdenken / Neudenken erfordert.

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