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Sprunginnovationen: Aktueller Stand der Entwicklungen und Zukunft der Förderung

Gunnar Sohn im Gespräch mit Rafael Laguna de la Vera, Gründungsdirektor der Agentur für Sprunginnovationen zum aktuellen Stand der Projekte

veröffentlicht: 06.07.2021 · Franziska Köppe | madiko
aktualisiert: 05.07.2021 · Franziska Köppe | madiko

Anderthalb Jahre ist das erste Gespräch mit Rafael Laguna de la Vera her. In meiner Rückblende war ich ausführlich auf die Entstehungsgeschichte der Agentur und ihrer Herausforderungen eingegangen.

Was hat sich seither getan? Wo steht das Team heute? Wo geht die Reise hin? Welche Projekte werden aktuell gefördert? Worauf achtet das Team bei der Auswahl der Beteiligten und ihrer Projekte? Wie erkennt man Potenzial für Sprunginnovationen?

Wieder fasse ich mit meiner Rückblende die interessantesten Aspekte für EnjoyWork zusammen. Ich ergänze weiterführende Recherche und Querverweise. Bei allem lege ich wie gewohnt den Schwerpunkt auf Sprunginnovationen, die mir bedeutsam für unsere Bewegung und Kooperative erscheinen.

Foto: Digital X Adhoc: Interview zur Förderpolitik mit Rafael Laguna de la Vera: Wie man große Sprünge bei Innovationen erreicht
Digital X

Wenn man auf unsere Webseite geht, wenn man sich anschaut, welche Projekte wir machen und was an Kommunikation läuft, glaube ich, dass man sieht, dass wir jetzt so langsam eine ernstzunehmende Bundesagentur geworden sind. [ … ] Im Großen und Ganzen erleben wir sehr viel Zuspruch und auch unsere Verbesserungsvorschläge fallen auf sehr fruchtbaren Boden.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 02’25’‘ und 34’24’‘ ]

Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?

(Aufzeichnung des Livestreams mit Inhaltsverzeichnis und Zeitmarken)

Fragen und Themen des Gesprächs (inkl. Zeitstempel)

[ 00:00 ] Musik Intro
[ 00:50 ] Begrüßung
[ 02:07 ] Aktueller Stand der Agentur für Sprunginnovationen
[ 03:21 ] Angela Merkel beim Innovationsgipfel 2021 (Einspieler)
[ 05:13 ] Wird die Agentur zu stark kameralistisch geknechtet?
- Bundesrechnungshof und Bundeshaushaltsordnung
- Risikoscheue und Vergaberecht
[ 08:16 ] Erste Sprunginnovation ist die Agentur für Sprunginnovation selbst
- Flexibilisieren der Arbeit der Agentur
- Vorkommerzielle Auftragsvergabe (pre-commercial procurement)
- Urheberrecht (intellectial property)
- Vergaberecht und Beihilferecht
- Zyklen der Berichterstattung (Jahresweise oder pro Legislatur-Periode)
[ 12:42 ] Struktur-Probleme – Absicht oder Unfall?
- Corona-Hilfen, Konjunktur-Pakete: Da freut sich der Finanzminister
- Fehlende Zusammenarbeit der Ressorts und mangelnde übergreifende Strategie
- Prozesse und Strukturen verhindern, dass die Gelder abgerufen werden
[ 15:42 ] Zweiteilung der Agentur in den militärischen und in den zivilen Teil
[ 17:42 ] Die Rolle des Staates in der Innovationspolitik
[ 20:25 ] Das Tal des Todes zwischen Grundlagenforschung und fertigem, marktfähigem Produkt
[ 23:09 ] Sprunginnovationspolitik in den USA unter Joe Biden
[ 25:09 ] Transformative, neue Geschäftsmodelle fehlen in Deutschland
[ 26:13 ] Risiko-Abschätzung und das Erkennen von Sprunginnovations-Potenzial
[ 28:22 ] Schumpeter und Sprunginnovationen: Auf die Persönlichkeiten kommt es an
(High-Potentials der Agentur für Sprunginnovationen)
[ 29:55 ] Definition und Kriterien-Katalog für Sprunginnovationen
[ 33:27 ] Rückmeldungen aus der Politik zur Agentur
[ 35:21 ] Innovationsunlust: Scheitern und gemütliches Zugrundegehen in Deutschland
[ 36:17 ] Warum und woran Groß-Projekte scheitern (Flughafen, Bahnhof, U-Bahn, Seilbahn usw.)
[ 37:27 ] Eine Flut von Agenturen für Sprunginnovationen
[ 38:41 ] Umgang mit den Ergebnissen der geförderten Projekte und Transparenz
[ 40:35 ] Die zwei Struktur-Elemente einer Sprunginnovation: Potenzial der Innovation selbst und Skalierbarkeit hinsichtlich wirtschaftlichem und volkswirtschaftlichem Nutzen
[ 41:28 ] Wo das größte Sprunginnovationspotenzial in Deutschland aktuell liegt
[ 43:53 ] Wünsche an die neue Bundesregierung
[ 44:20 ] Abschied und Ausblick auf das Wiedersehen im Herbst
[ 45:00 ] Musik Outro

Aktueller Stand und Ausblick der Agentur für Sprunginnovationen

Agentur auf dem Sprung

Gegründet im Herbst 2019 hat die Agentur heute mehr als 30 Mitarbeitende. Die ersten Projekte sind angelaufen. Sie werden in den neu geschaffenen Medien der Agentur – zum Beispiel dem Online-Magazin und Social Media wie LinkedIn und Twitter – bekannt gegeben und vorgestellt. Thomas Ramge plaudert mit den Pionieren und Verbündeten rund um die Agentur im SPRIND Podcast. Die ersten Wettbewerbe laufen oder sind in Vorbereitung. Die Agentur mit ihren Herausforderungen ist Teil des politischen Diskurses und erhält auf vielen Ebenen Zuspruch. Mithin:

Man sieht, dass wir jetzt so langsam eine ernstzunehmende Bundesagentur geworden sind.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 02’25’‘ ]

Ihren Firmensitz hat SPRIND in Leipzig. 10 bis 15 der Mitarbeitenden leben und arbeiten in der sächsischen Metropole. Die anderen verteilen sich über die gesamte Republik als dezentral organisiertes Team. Die Ansiedlung von Bundesbehörden lässt die jeweiligen Städte stets jubeln. Doch sind die Erwartungen berechtigt? Roland Herold von der Leipziger Volkszeitung hat nachgefragt, was aus drei Ansiedlungen geworden ist und auch SPRIND dabei mit hinterfragt: Bundesbehörden in Leipzig: Was die Millionen-Investitionen gebracht haben.

Rafael Laguna de la Vera im Coworking Space Leipzig mit Blick auf das Alte Rathaus. Bild: copy Leipziger Volkszeitung / Foto: Christian Modla

Rafael Laguna de la Vera im Coworking Space Leipzig mit Blick auf das Alte Rathaus
[ 2021-06-03 Leipziger Volkszeitung / Foto: Christian Modla ]

Wir wissen heute, dass Deutschlands Förderlandschaft eine starke Grundlagenforschung und eine passable Anwendungsforschung hervorgebracht hat. Bisher erwies sich auch die Wirtschaft als stark und wettbewerbsfähig. Letztes ändert sich zunehmend. Darauf komme ich später zurück.

Woran es hauptsächlich hapert, ist die klaffende Lücke zwischen Forschung und Wirtschaft zum Zwecke des Nutzbarmachens – sowohl in ökonomischer als auch volkswirtschaftlicher Hinsicht. Deutschland und Europa generell leiden unter dem “Brain Drain” und mangelnder Gründerkultur.

Dieses Struktur-Problem soll die Agentur lösen. Sie soll die Brücke zum Transfer schlagen und Gründer:innen zum Erfolg verhelfen. Anderthalb Jahre wühlten sich die Beteiligten durch verschiedene Methoden und Mechanismen der Bürokratie und so sagt Rafael heute:

Die erste Sprunginnovation der Agentur für Sprunginnovationen ist die Agentur für Sprunginnovationen.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 08’16’‘ ]

Rafael Laguna de la Vera

[ Foto: SPRIND GmbH ]

Das heißt, die Agentur muss zunächst ihre eigenen methodischen und gesetzlichen Grundlagen schaffen, um effektiv tätig sein zu können. Warum ist das so?

Erste Sprunginnovation
ist die Agentur für Sprunginnovation

Trifft Innovation auf Bürokratie, so stehen wir in Deutschland vor großen Barrieren. Hürden, die vor allem für kleine und mittelständische Firmen und erst Recht für Tüftler:innen in ihren Garagen und Wohnzimmern unüberwindbar werden. Ich will an dieser Stelle nicht im Detail darauf eingehen. Das habe ich mit meinem ersten Beitrag zur Agentur für Sprunginnovationen bereits ausführlich getan. Vielleicht nur noch einmal die Schlagworte kurz zusammengefasst, die auch im Video zur Sprache kommen:

  • Vergaberecht für Förderungen (Bundeshaushaltsordnung, Unterschwellen-Vergabe-Ordnung, Beihilferechte)
  • mangelnde Risikofreude vor allem in den vorhandenen, staatlichen oder auch stiftungs-getriebenen Förderprogrammen
  • zu kurze Zyklen mit denen Gelder ausgeschrieben, freigegeben und der Return on Invest nachgewiesen werden muss (Jahres-Rhythmus)
  • Europäisches Beihilfeverbot
  • kein abgestimmtes, inter-ministeriales Konzept und Bündeln von Kompetenzen oder Ressourcen
  • kein Aufbau von strategischen Partnerschaften und Netzwerken (Ambivalenz hinsichtlich Vettern-Wirtschaft / Filz, Willkür einerseits und dem Mangel an stabilen, intersektoralen Beziehungen und unternehmerisch-intuitiven Entscheidungen andererseits)

Also waren die Mitarbeiter:innen der Agentur in den ersten Monaten damit beschäftigt, Instrumente zu finden, die bereits erarbeitet wurden und den Zielen und dem Zweck der Agentur dienen können.

Wir verbringen sehr viel Zeit damit, Instrumente zu finden, die es schon gibt, die wir verwenden können, um unsere Arbeit zu flexibilisieren. Eine davon ist die sogenannte Vorkommerzielle Auftragsvergabe oder Pre-Commercial Procurement. Diese verwenden wir für unseren ersten Wettbewerb (Sprint Challenge) für die antiviralen Wirkstoffe, die wir suchen. Dort hat die EU und das Wirtschaftsministerium tatsächlich etwas geschaffen, was man verwenden kann, um noch nicht entwickelte Produkte zu finanzieren, ohne dass auch wirklich ein Produkt geliefert werden muss.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 08’16’‘ ]

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Neubau am Dienstsitz in Berlin / Außenfassade. Bild: copy Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / Foto: Bernadette Grimmenstein

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Neubau am Dienstsitz in Berlin / Außenfassade
[ 2017-02-09 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / Foto: Bernadette Grimmenstein ]

Die Rolle des Staates in der Innovationspolitik

Weiterhin fand ich die kurze Diskussion zwischen Gunnar und Rafael hinsichtlich der Rolle des Staates in der Innovationspolitik interessant. Sie verweisen hier auf die Ökonomin Mariana Mazzucato und ihre Bücher. Kurz auf den Punkt bringt es Gunnar, dem Rafael zustimmt (nachzuhören im Video ab 17’42’‘):

Die Rolle des Marktes bei Innovationen wird deutlich überschätzt und die Rolle des Staates unterschätzt.

Gunnar Sohn

Agentur für Kommunikation & Politik

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 17’42’‘ ]

Insbesondere stellt Mariana die Frage, wie staatliche Institutionen zu kreativen Gestaltern unserer Zukünfte werden, statt dass wir sie im Narrativ weiter auf “Regelwerke” (fixing) und “Reparatur” (mending) reduzieren. Sie fragt, wie die kühnen, die mutigen Innovationen auf den Weg gebracht werden können, gerade wenn es um das Realisieren der Ziele für Nachhaltige Entwicklung geht. Dabei spricht sie die gesamte Wertschöpfungskette des Innovationsprozesses von der Grundlagenforschung über die Anwendungsforschung hin zur Produkt-/Dienstleistungsentwicklung und Markteinführung, Marktbearbeitung usw. an. Als Einstieg empfehle ich ihren Vortrag bei WIRED UK, knapp 25 min gut investierter Zeit:

Ich nahm das zum Anlass, die EnjoyWork LeseLust aufzuwerten und setzte ihr Buch – von mir noch ungelesen – für uns auf die Liste der Wirtschaftssachbücher. Sicher hat dazu beigetragen, dass mir dieser Name in unserer Community schon oft begegnet ist und auch in unseren Kreisen mit Bewunderung von ihr gesprochen wird.

Das Kapital des Staates – Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum
Das Kapital des Staates – Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum

Freie Märkte, smarte junge Erfinder und Wagniskapital treiben die Wirtschaft voran; der Staat stört dabei nur und muss daher nach Kräften zurückgedrängt werden. Wie ein Mantra wird dieser oberste Glaubensartikel des Neoliberalismus seit Jahrzehnten wiederholt. Doch stimmt er auch?

Die Ökonomin Mariana Mazzucato, die seit Jahren über den Zusammenhang zwischen Innovation und Wachstum forscht, beweist das Gegenteil: Wann und wo immer technologische Innovationen zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand geführt haben, hatte ein aktiver Staat die Hand im Spiel.

zur EnjoyWork LeseLust

2014-08-20 · Mariana Mazzucato

Ein Forschungsministerium und
eine Flut von Agenturen für Sprunginnovationen

Das Beste, das es zu SPRIND wohl in politischer Sicht zu berichten gibt, ist der Fakt, dass sich sämtliche Parteien hier wiederfinden und die Ziele der Agentur grundsätzlich unterstützen. In der konkreten Ausgestaltung offenbaren sich dann die Unterschiede und Schwerpunkte, klar. Im Gespräch verweisen die beiden beispielhaft auf den Vorschlag von Anna Christmann D.Innova.

Interessant fand ich hier den Hinweis Rafaels auf den Kommentar von Dietmar Harhoff, langjähriger Innovationsberater von Kanzlerin Angela Merkel, in der “Zeit” – eine lesenswerte Wortmeldung. Ich zitiere daraus mal den Part, den ich nachdenkenswert finde ohne hier gleich den ganzen Beitrag wörtlich wiederzugeben:

Kein Politikfeld hat seit 2005 mehr zusätzliche Mittel bekommen als Forschung und Innovation. Kein Ministerium hat davon mehr profitiert als das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zu verdanken ist dies einem überparteilichen Konsens – und einer wissenschaftsaffinen Regierungschefin, Angela Merkel.

Gleichwohl sind viele unglücklich mit den Ergebnissen. Die Liste der zu bearbeitenden Themen ist immer noch lang, die Zahl der Erfolge ist gering. Die Innovationspolitik steht so sehr unter Druck, dass sie zwar Strategien am laufenden Band produziert […], sich die einzelnen Ministerien jedoch gegenseitig blockieren […]. Beispiele guter Zusammenarbeit gibt es, aber sie sind selten. Und wenn die Strategien dann irgendwann einmal fertig sind, behindern schwerfällige Prozesse und kleinteilige Regelungen die Umsetzung.

Die Anforderungen an Wissenschaft und Forschung sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. […] In Deutschland mangelt es nicht an Ressourcen. Zu oft aber verdrängen Scheinlösungen – manche sprechen von “Aktenschönheiten” – substanziellen Fortschritt und frustrieren die kreativen Köpfe. […]

Das neue Zauberwort der Forschungs- und Innovations-Politik heißt “Agenturen”. Solche unabhängig agierenden Einrichtungen sollen strategisch planen, fördern und koordinieren. […] wenn solche Institutionen jedoch vom Forschungsministerium an die Kette gelegt werden, können sie nicht erfolgreich arbeiten.

Wenn man konsequent auf Agenturen setzte, könnte die Innovationslandschaft in Deutschland sehr bunt und vielfältig werden. […] In dieser Agenturenwelt ist ein eigenes Forschungsministerium nicht mehr erforderlich.

Da halten manche dann fast erschrocken inne und freuen sich über die zentrale Verankerung von Wissenschaft und Forschung in der deutschen Ministerialwelt. Gerade deshalb braucht man aber ein neues Modell mit einem Forschungsministerium, das selbstbewusst und konstruktiv handelt – nicht arrogant und kontrollierend. Ein Ministerium, das Primus inter Pares einer Reihe von Agenturen wäre. Prozesse, Strukturen und Kultur in der Forschungsförderung müssten sich aber radikal ändern. […]

Dietmar Harhoff

langjähriger Innovationsberater von Kanzlerin Angela Merkel

Quelle: Ein Ministerium, viele Agenturen – Die gesamte Forschungsförderung muss umgebaut werden
Gastbeitrag von Dietmar Harhoff vom 11. Mai 2021 in DIE ZEIT Nr. 20/2021, 12. Mai 2021

Bleibt zu hoffen, dass die Silos in den Ministerien aufgehebelt und das ganze System zu einem gemeinwohl-orientierten Kooperation und Kollaboration weiterentwickelt werden kann. Ich habe da im berufspolitisch geprägten Staat wenig Hoffnung. Doch lassen wir uns gern vom Besseren belehren. Schön wäre es ja und offensichtlich gibt es die Stimmen auch aus dem Forschungsrat, was ich nur gutheißen kann.

Risiko-Abschätzung und
das Erkennen von Potenzialen
für Sprunginnovationen

Kommen wir nun noch einmal zu konkreten Punkten, die für unsere Zukünfteforschung für EnjoyWork interessant und vielleicht sogar für Deine Entscheidung relevant sein kann, ein Projekt und Vorhaben bei der Agentur einreichen zu wollen.

Innovationsunlust:
Scheitern und gemütliches Zugrundegehen
in Deutschland

Ich halte nicht viel davon, mit Facts-Fear-Force Drohkulissen und Untergangsszenarien aufzubauen à la “Change or Die”. Dennoch sehe ich es ebenso für wichtig an, gesellschaftlichen Entwicklungen mutigen Herzens und offenen Auges zu begegnen. Und so schmerzen sicher die Aussagen von Rafael, treffen jedoch den Kern, wenn er zum Ausdruck bringt, dass wir in Deutschland momentan Gefahr laufen, uns auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen. Im Vertrauen auf Bewährtes und komplizierte Auswahlprozesse rund um Forschung und Entwicklung sind wir zu stark vergangenheitsorientiert. So verpassen wir es, Zukünfte aktiv zu gestalten.

Es gilt, das anzuerkennen, was uns bisher in Deutschland so weit gebracht hat: Eine Vielzahl an Patenten, die uns in der Vergangenheit Wettbewerbsvorteile vor allem in der Marktdurchdringung ermöglichten. Einen hohen Forschungs- und Entwicklungstopf, vor allem in mittelständischen Betrieben. Eine hervorragende Kompetenz in Anwendung und Applikation, dem Erfahrungsschatz insbesondere von kleinen und mittleren Betrieben in der Umsetzung individualisierter Lösungen in der Praxis. Nicht für ungefähr kommen zahlreiche Welt-Marktführer der einzelnen Branchen aus dem deutschen Mittelstand. Das Streben nach Exzellenz und Wahrheit in den Akademien – sowohl in der Grundlagenforschung als auch in den angewandten Wissenschaften – hat ebenfalls zu einem guten Ruf von Deutschland in der Welt beigetragen.

Es gilt anzuerkennen, dass uns das für die Zukunft nicht mehr ausreichen wird. Insbesondere halte ich das “Brodeln im eigenen Saft” der Branchen für hochgradig fragil in seinen Auswirkungen auf Unternehmen. Gleich und Gleich gesellt sich gern – macht uns jedoch auch blind und anfällig für Konkurenzdenken. Beides nicht klever im Umgang mit ungewissen, unbeständigen, ambivalenten Zukünfte-Szenarios. Dafür haben wir die dynamische Stabilisierung unserer Welt zu weit vorangetrieben.

Rafael zitiert sinngemäß den ehemaligen Chef von Nokia*:

Rafael Laguna de la Vera

Wenn wir uns es nicht erlauben zu scheitern, haben wir zwar nichts falsch gemacht – aber wir haben am Ende trotzdem verloren.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 35’21’‘ ]

[ Foto: SPRIND GmbH ]


[ * ] Das Original-Zitat in Quora, auf das sich Rafael bezieht:

Was ist der schlimmste Fehler, den ein Unternehmen machen kann?
Nokia-CEO: “Wir haben nichts falsch gemacht, und doch haben wir am Ende verloren”.

Wissen Sie, was der Fehler war?

Keine Fehler zu machen, während andere Unternehmen Risiken eingingen, manchmal innovativ waren und manchmal komplett scheiterten, war Nokias Fehler, bei der sicheren Sache zu bleiben.

Sie erreichten die Nummer eins der weltweiten Verkaufszahlen und setzten darauf, immer das Gleiche zu tun, was kurzfristig eine gute Idee war, aber auf lange Sicht ihren Tribut forderte.

Und das ist eine Lektion im Leben, denke ich, oder zumindest möchte ich es so sehen, manchmal sind wir so bequem in unserer Komfortzone, dass wir nicht hinausgehen, das Problem ist, dass es im Leben darum geht, darüber hinauszugehen, und früher oder später wird dieses Gefühl der Sicherheit, der Bequemlichkeit am Ende seinen Tribut fordern.

Quelle: Quora

[ Diese Info wurde mir freundlicherweise nachträglich von Rafael zur Verfügung gestellt. Ich habe keinen Account und werde auch zukünftig keinen anlegen, da es meiner Hacking-Ethik widerspräche. ]


Wandelmut und Ambidextrie

Worauf Rafael hier anspielt – so meine Interpretation, ist das Dilemma jeder/jeden Kreativen: Inkrementelle/evolutionäre und disruptive/transformative Innovationen erfordern grundlegend andere Kompetenzen und Vorgehensweisen. Die Kunst ist, beide miteinander zu vereinen. Heute wird in diesem Zusammenhang oft von beidhändiger Führung (auch Ambidextrie genannt) gesprochen.

Während evolutionäre Innovationen inkrementell – also Schritt für Schritt – bestehende Optionen verbessern, entstehen disruptive, transformative Innovationen dadurch, dass auf bekannte oder aufkommende Probleme, komplett neue Lösungen erdacht und ausgeheckt werden. Ersteres erfordert ein kontinuierliches Zuhören und Beobachten – sowohl der Nutzenden als auch der Marktbegleiter, im Inneren wie im Äußeren unserer eigenen Kreise. Es ist ein Tüfteln im Detail an Produkteigenschaften, ein beständiges Optimieren von Dienstleistungen und komplexen Systemen. Hier ist Effizienz und beharrlicher Verbesserungsprozess gefragt. Hier sind Präzision, Minimalismus und Effektivität von besonderem Wert.

Für bahnbrechende Kreationen – und ich verzichte hier bewusst auf den Begriff von Entwicklungen – braucht es Mut und Spieltrieb. Spiel im Sinne von Entdeckergeist, der das Spielfeld neu aufbaut und eigene Regeln aufstellt. Was daraus entstehen kann, sind dann die Sprunginnovationen, von denen Rafael spricht. Dafür braucht es die Kunst des Remixes, des Zusammensetzens von Ideen aus anderen Disziplinen. Es braucht eine hohe Neugier, Wissbegier und Lernbereitschaft. Es braucht den Aufbruch ins Nichtwissen. Es braucht Demut. Es braucht Risikofreude was das Scheitern betrifft. Es braucht das Auflösen von Silos und ein multiperspektivisches Grundverständnis. Es braucht das Neu Entdecken bewusster und unbewusster Kompetenzen, die es uns ermöglichen, offen dem noch Fremden zu begegnen. Es braucht das Überwinden einer Expertokratie und von Patenten hin zu OpenSource und OpenInnovation. Es braucht einen gesunden Abstand und konstruktiv-kritisches wie auch naives Hinterfragen von Bestehendem. Vielleicht braucht es sogar eine gehörige Portion Größenwahn, sich an Aufgaben zu trauen, die für uns vermeintlich zu groß sind. Es braucht Mut, das Wagnis einzugehen, mit Pauken und Trompeten Vorhaben in den Sand zu setzen. Nicht dass wir Scheitern wollen, sondern schlicht mit der Aussicht auf das Misslingen angstfrei umzugehen, weil wir an uns glauben. Weil in jedem Missglücken die Chancen zum Lernen, zu Adaption und Weiterentwicklung stecken. Weil wir mit jedem Misserfolg, uns kurz schütteln, aufrichten, reflektieren, Krönchen rücken, und weitermachen.

Wir sollten das auch nicht nur in den “Führungsspitzen” diskutieren, sondern allen Mitarbeiter:innen gleichermaßen diese Wahrheit und Lösungen inklusive der Entwicklung von Strategie zutrauen. Das ist dann Wandelmut. Das öffnet unsere Firmen für Kooperation und Kollaboration und ist der Grundstein, die notwendigen, anspruchsvollen Handlungskompetenzen in Bewegung zu bringen. Das setzt ungeahnte Kräfte frei.

Damit meine ich nicht, dass wir völlig ethisch-moralisch ignorant draufloslaufen. Im Gegenteil, in meiner Vorstellung sind es gerade die Fragen nach dem Gemeinwohl im Spannungsfeld vom gesellschaftlichem Fundament und der ökologischen Decke, die wir uns stellen, die unserem Tun Wert stiften. Sie sollten uns leiten auf der Suche nach Gemeinwohl und Sinn für unsere Arbeit. Und die Antworten in sich tragen, wie wir mit einer guten Sache, die allen Menschen dient, gutes Geld verdienen können. Die es uns langfristig ermöglichen, innerhalb der planetaren Grenzen zu agieren.

Was mich zurück zum Gespräch zwischen Rafael und Gunnar führt:

Sprunginnovationen
im Kontext der Ziele für nachhaltige Entwicklung

Rafael sprach an, dass sich die Agentur in der Auswahl der von ihr geförderten Projekte an humanistisch-aufgeklärten Werten orientiert. Im Auftakt zum SPRIND Podcast wird er konkreter und benennt die Ziele für nachhaltige Entwicklung als Messgröße und Orientierungsmaßstab im agentur-internen Auswahlprozess.

Ziele für nachhaltige Entwicklung
Weltzukunftsvertrag der Vereinten Nationen zur Transformation unserer Welt

Die Weltgemeinschaft verabschiedete unter dem Dach der Vereinten Nationen im September 2015 die Agenda 2030. Darin verpflichten sich die 193 Staaten zu 17 globalen Zielen für eine bessere Zukunft aller. Leitbild der “Sustainable Development Goals” (SDGs) ist es, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Erreicht werden sollen die Ziele bis 2030. Die Verantwortung für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekte tragen alle Akteure: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft – jeder einzelne Mensch. Wir alle.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

2019-07-25 · Franziska Köppe | madiko

EnjoyWork Arbeitsbuch: Grundlegende Denkmodelle – ökosystemares Denken / Nachhaltigkeit
Wie integrieren wir Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft zu einem System?

Sinnvoll Wirtschaften bedeutet, die Bedürfnisse aller Menschen mit den Mitteln und im Rahmen eines lebendigen, lebenswerten Planeten zu gewährleisten. Nur auf einem gesunden Planeten können auch wir Menschen gedeihen und kreativ gestalten. Wollen wir dies heutigen und zukünftigen Generationen erhalten, so braucht es ein grundlegendes Umdenken hin zu Post-Wachstum, Gemeinwohl-Orientierung und Resonanz.

EnjoyWork Arbeitsbuch: Grundlegende Denkmodelle – ökosystemares Denken (Nachhaltigkeit

Franziska Köppe | madiko

Leider haken weder Gunnar Sohn noch Thomas Ramge nach. So bleibt es vorerst nur eine unkritisch in den Raum gestellte Behauptung. Ich hoffe sehr, dass sich das nachholen und vertiefen lässt. Bestenfalls, wenn wir die Chance haben, mit Rafael ins Gespräch zu Wertorientierung und Messbarkeit von Wirkungsorientierung zu kommen. Da steht das in jedem Fall auf meinem Moderationszettel.

Kriterien-Katalog
der Agentur für Sprunginnovationen

Insgesamt formulierte die Agentur 90 Kriterien, die wiederum in sieben Kategorien unterteilt sind und den Innovations-Managern helfen, abzuwägen. Welche das sind, wird nicht transparent und ist auch auf der Website der Agentur bisher nicht zu finden.

Was wir wissen ist: Entwickelt wurde dieser Attribute-Katalog in der Retrospektive. Angeschaut wurden Sprunginnovationen der Vergangenheit und was sie im Rückblick auszeichnet. Rafael greift sich im Gespräch mit Gunnar beispielhaft das iPhone, Laser-Technologie und mRNA-Impfstoffe heraus.

Wenn ich die Aussagen richtig interpretiere, vereint alle Sprunginnovationen unter anderem folgende Eigenschaften:

  • verschiedene, innovative (Einzel)Themen werden kreativ miteinander kombiniert (Remix I), das für Nutzer:innen einen bisher ungeahnten neuen Nutzen stiftet und auf Resonanz bei ihnen trifft
  • heterogene Technologien / Techniken überkreuzen sich und kommen in ihrer Neukombination zur Marktreife (Remix II)
  • es entwickeln sich neue Anwendungen und Nutzungsoptionen, die mit den ursprünglich anvisierten Anwendungsfeldern nicht zwingend überein stimmen müssen (jedoch in ihrer primären Anlage immer ein Nutzenversprechen und einen gesellschaftlichen Wert in sich trugen, wenngleich sich dieser grundlegend ändern kann)
  • es entstehen Platformen, auf deren Basis sich dann Weiterentwicklungen etablieren und an die (neue, evidente) Plattform andocken können
  • Sprunginnovationen unterliegen einer hohen Unverfügbarkeit

Nachdem man sich das alles vor Augen geführt hat, kann man – glaube ich – ganz gut ein Gefühl dafür entwickeln, ob etwas überhaupt Potenzial hat, eine Sprunginnovation zu werden. Und dann muss man es machen. Wenn man es nicht macht, wird man es auch nie wissen, ob es eine geworden wäre oder nicht.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 33’13’‘ ]

Struktur-Elemente einer Sprunginnovation

So eine Sprunginnovation hat zwei große Struktur-Elemente. Das eine ist die Innovation selbst: Hat das, worum es geht, Potential oder nicht? Das andere ist: Wo kannst du das skalieren? Wo kannst du das umsetzen und in marktwirtschaftliche, volkswirtschaftliche Kreisläufe und Nutzen überführen?

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 40’35’‘ ]

Nach Einschätzung von Rafael ist der zweitere Teil noch wichtiger und das spezifische Manko heute von Deutschland. Dort – er nennt es das Tal des Todes – müssen wir aufholen im internationalen Wettbewerb der Sprunginnovationen. Wo liegen dafür die besten Voraussetzungen und Chancen?

Ich fand den Einwand von Anja C. Wagner gut, die – übermittelt durch Gunnar – in die Diskussion folgendes Statement einbrachte:

Innovationen geschehen in der Schnittstelle von Technologie und Business. Vor allem an transformativen neuen Geschäftsmodellen fehlt es in Deutschland. Da nützt auch dann alle MINT-Forschung nichts.

Anja C. Wagner

Diskussionsbeitrag im Rahmen des Livestreams

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 25’09’‘ ]

Ich würde noch eins draufsetzen: Wir müssen an dieser Stelle vor allem den Mut zu Sprunginnovationen in unserem Grundverständnis für Wirtschaft neu denken. Eine europäische – eine humanistisch-aufgeklärte – Antwort entwickeln und dabei hinterfragen, wie uns Erwerbsarbeit und Sinn in der Arbeit besser gelingen kann.

Felder für das höchste Sprunginnovationspotenzial in Deutschland

Welche Themen liegen uns denn im Weltmarkt? Wo sind wir wettbewerbsfähig? Wo können wir gut skalieren? Wo haben wir eine gute Substanz? Und so. Das sind erstaunlich viele.

Rafael Laguna de la Vera

Gründungsdirektor Agentur für Sprunginnovationen SPRIND

Quelle: Wie muss man in Zukunft Innovationen fördern?, DigitalX vom 01.06.2021 [ 41’09’‘ ]

Rafael Laguna de la Vera

[ Foto: SPRIND GmbH ]

Im Spiegel der Einreichungen für Projekt-Ideen schätzt Rafael das Potenzial der Themenkomplexe (die Überlappungen aufweisen) aktuell wie folgt ein:

  • Nachhaltigkeit mit Schwerpunkt Umwelt, Energie-Erzeugung, Bauen [ 30% explizit, 30% inkludiert als Querschnittsthema ]
  • Apotheke der Welt / Bio-Chemie (Gesundheit) [ 30% ]
  • Digitalisierung und Souveränität in Deutschland/Europa (Hard- und Software) [ 30% ]
  • soziale Innovationen [ 10% ]

Pioniere für Sprunginnovationen

Ein Stöbern auf der Projekte-Seite der SPRIND ist sehr lohnenswert, wenngleich ich mir hier zukünftig eindeutig mehr Diversität wünschen würde. 7 weiße Männer(-Teams) mittleren Alters / keine Frauen / divers? Und was ist mit sozialen Innovationen? Das geht besser! Doch wer weiß, was sich schon tut, jedoch noch nicht offen transparent ist. Bleiben wir also gespannt und freuen uns über das, was am Horizont erstrahlt:

SPRIND Projekt: Priavoid
Heilsame Zerstörung

Wie die Alzheimersche Krankheit besiegt werden kann

Weiterlesen

Innovator: Dieter Willbold, Alzheimer-Revolutionär

SPRIND Projekt: Binnen-Windanlage Bendix
Den Höhenwind ernten

Die Binnen-Windanlage der Zukunft

Weiterlesen

Innovator: Horst Bendix, der Mann fürs Schwere

SPRIND Projekt:
Eine Makrolösung

…für das Mikroplastik-Problem

Weiterlesen

Innovator: Roland Damann, Erfinder und Weltreisender in Wasserqualität

SPRIND Projekt: GIXEL
In weiter Ferne ganz nah

Das Holodeck revolutioniert unsere Art zu kommunizieren

Weiterlesen

Innovator: Miro Taphanel, passionierter Ingenieur und Problemknacker

SPRIND Projekt:
Ein Quadrat-Millimeter Zukunft

Der Analogrechner auf einem Chip

Weiterlesen

Innovator: Analogpionier Bernd Ulmann

SPRIND Projekt: SpiNNaker2
Natürlich inspirierte, künstliche Intelligenz

Der Supercomputer SpiNNaker2

Weiterlesen

Innovator: Christian Mayr – halb Wissenschaftler, halb Ingenieur

SPRIND Projekt:
Eine europäische Superwolke

IT-Infrastruktur fürs 3. Jahrtausend / Sovereign Cloud Stack

Weiterlesen

Innovatoren: Christian Berendt, Peter Ganten, Kurt Garloff, Dirk Loßack, Dr. Oliver Mauss – Open-Source-Vordenker und IT-Strategen



Darüber hinaus empfehle ich das Gespräch von Thomas Ramge mit Ingmar Hoerr (Folge #3 des SPRIND Podcasts), wo sich beide über mRNA-Forschung austauschen. Es ist ein Gespräch über Unternehmertum mit Ausgründung aus dem Wissenschaftsbetrieb. Es geht um die Höhen und Tiefen der CureVac aus Tübingen. Wozu wiederum auch ein Buch von Sascha Karberg erschien:

Der Mann, der das Impfen neu erfand
Der Mann, der das Impfen neu erfand

Im Jahr 1999 macht Ingmar Hoerr als Doktorand in einem Tübinger Labor eine überraschende Entdeckung: mRNA funktioniert als Impfstoff. Über zwanzig Jahre später schützt sich die Welt mit mRNA-Impfstoffen vor dem Coronavirus. Doch seine Erfingung hat noch größere Implikationen: Hoerrs Vision einer neue Medizin, bei der sich der Körper selbst von Viren, Krebs, Diabetes und anderen Krankheiten befreit, steht kurz davor, Wirklichkeit zu werden.

zur EnjoyWork LeseLust

2021-05-25 · Sascha Karberg

Fazit & Ausblick

Das Gespräch zwischen Gunnar und Rafael hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.

Positiv finde ich die Energie und den Gestaltungswillen, die ich von Rafael wahrnehme. Genauso wie ich die Offenheit und Nahbarkeit schätze, mit der er auftritt. Die unerschrockene Art und Weise, auf dem Feld der Förderpolitik ernsthaft etwas bewegen und zum Besseren ändern zu wollen. Das sichtbare Bestreben, sich intersektoral und international zu vernetzen. Das klare Signal, alle HighPos in diese Gemeinschaft mitzunehmen, Brücken zu bauen – auch das finde ich großartig und ist aus meiner Sicht eine Bereicherung, die den Erfolg befördern kann.

Ich hätte mir gleichwohl mehr Tiefgang gewünscht. Vor allem was die Themen von Social Impact und die Kriterien wie Messgrößen betrifft. Das bleibt an der Oberfläche und Gesprächsgeplänkel. Vielleicht ist das nach anderthalb Jahren zu früh. So bin ich weiter neugierig und bleibe für uns am Thema dran, sehe es als Herausforderung, die wir von unserer Seite einbringen können.

Spannend bleiben natürlich die Projekte und der Podcast von SPRIND. Und wer weiß, was sich aus unseren Reihen zukünftig dort auf der Bühne der Agentur für Sprunginnovationen tummeln wird?

Unten findest Du wie gewohnt eine ganze Reihe Links, die ich in meiner intensiven Beschäftigung mit dem Thema und im Gespräch der beiden aufgeschnappt und für uns gesammelt habe. Für Fragen, Anregungen und Wünsche bin ich wie eh und je offen.

In diesem Sinne: Bleib neugierig,

Weiterlesen , Quellen & Links

Das Gespräch war wieder eine Fundgrube für Querverweise. Ich sortiere es nach:


Lass mich gern wissen, wenn Du Ergänzungen hast.

Politische Initiativen zu Sprunginnovationen in Deutschland

Innovationsagentur D.Innova: Ideen zum Durchbruch verhelfen
Anna Christmann, Bündnis 90, die Grünen

Medien-Echo zur SPRIND
und Sprunginnovationen in Deutschland

… auf das oben Bezug genommen wird.

Ein Ministerium, viele Agenturen
Die gesamte Forschungsförderung muss umgebaut werden, fordert Dietmar Harhoff, der langjährige Innovationsberater der Kanzlerin.

Was Innovationen wirklich groß macht
Gunnar Sohn im Gespräch mit Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirtschaftsministerium für die Digitale Wirtschaft und Start-ups.

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