ArtSocial22 – Mittendrin statt nur dabei!
01.04. bis 30.04.2022
Die Aufzeichnungen der Livestreams zu Auftakt und fuminantem Finale stellen wir Euch – soweit uns die Urheber:innen die Rechte einräumten – als Dokumentation zur Verfügung. Fühle Dich eingeladen, die KreativInsel(n) zu besuchen. Lass Dich inspirieren und sei offen für überraschende Wendungen und Einsichten.
Auftakt Kunst- und Kultur-Festival
01.04.2022
im Livestream (Eintritt frei)
kreative Impulse, Anregungen &
Philosophischer Salon
KreativInseln
02. bis 29.04.2022
lokal, digital, hybrid
Aktionen, Workshops, Kunst-Installationen &
partizipative Veranstaltungen
Abschluss Kunst- und Kultur-Festival
30.04.2022
im Livestream (Eintritt frei)
Präsentation aller Kunstwerke &
krönender Abschluss mit allen Beteiligten
Die zentralen Themen
des Festivals der Transformation
Angst ist ein mit Beklemmung, Bedrückung, Erregung einhergehender Gefühlszustand [angesichts einer Gefahr]. Ein undeutliches Gefühl des Bedrohtseins. Angst kann uns vor Unheil bewahren. Die Fähigkeit, Angst zu empfinden, kann uns das Leben retten. Sie kann uns gleichwohl in die Starre der Handlungsunfähigkeit versetzen. In der Fachsprache der Psychologie und Philosophie wird im Allgemeinen zwischen Angst als unbegründet, nicht objektbezogen und Furcht als objektbezogen differenziert. Aufgrund unserer Natur neigen wir zu Verhaltensweisen und Gefühlen. Wenn wir uns dieser Determinanten bewusst werden, kann unsere Vernunft Strategien entwickeln, mit denen wir uns bis zu einem bestimmte Grade über sie erheben können.
Quellen und weiterlesen:
- Angst via Duden
- Angst im Philosophischen Lexikon Philolex
- Angst / Furcht im Historischen Wörterbuch der Philosophie
Egoismus, abgeleitet vom griechischen Wort für ich, ist eine grundsätzlich menschliche Eigenschaft und an sich nicht rein negativ. In gewisser Weise gehen Egoismus und Selbstliebe Hand in Hand und werden auch in der Philosophie als Grundstein unseres Handelns gesehen, selbst im Altruismus. Positiver Egoismus sorgt also dafür, dass es uns selbst gut genug geht und wir genügend Reserven haben, um anderen zu helfen. Schwenkt der Egoismus ins Negative um und sehen wir uns selbst immer mehr im Zentrum der Welt, so isoliert uns das und wir werden Einzelkämpfer. Wir gegen den Rest. Der soziale Wettbewerbsgedanke, der uns teilweise von klein auf mitgegeben wird, sorgt am Ende für eine Gesellschaft voller Egoisten, in der immer weniger Platz für Mitgefühl, Verständnis und Hilfe anderen gegenüber ist.
Ekel ist eine Emotion. Abneigung und Widerwillen führen zu Abwendung, moralischen Urteilen, Ablehnung und Ausgrenzung. „Unmoralisches“, unsittliches Verhalten, Korruption, Lug/Betrug widern uns genauso an wie Gerüche, abscheuliche Objekte/Bilder, verfaulte Lebensmittel, schlechte Hygiene, krankheitsübertragende Insekten/Tiere. Sogar bestimmte Sexualpraktiken, Krankheiten und körperliche Fehlbildungen können Unbehagen in uns auslösen, selbst wenn wir wissen, dass wir eigentlich keinen Grund hätten, uns zu ekeln.
Ekel kann den Appetit verderben, einen üblen Geschmack im Mund bescheren bis hin zum Rückzug oder Abkehr. Er bietet damit eine Schutzfunktion. Diskriminierung und Stigmatisierung sind die Kehrseite, die eine Gesellschaft offen/divers oder eben exklusiv/ausgrenzend handeln lässt.
“Geiz ist geil” hat jahrelang Werbebotschaften geprägt. Und es ist nicht vorbei. Immer mehr haben zu wollen, obwohl man doch schon alles hat, scheint unserer DNA innezuwohnen. Gilt Geiz nur für Materielles? Wie steht es um das rare Gut Zeit? Und was lernen wir aus Erfahrungen mit Geiz? Was stellen wir dem entgegen? Großzügigkeit, Geben, Einladen, Teilen… Schließlich erfahren wir immer wieder, wie gut sich Teilen anfühlt. Wieviel leichter lebt es sich mit leichtem Gepäck. Und wie schön, wenn man was zu verschenken hat.
In einer Welt des Informationsüberflusses wird jede*r täglich mit einer unglaublichen Menge an Informationen über Situationen und Probleme überall auf der Welt umspült. Diese Menge ist für uns schwer zu verarbeiten und führt deshalb häufig im Ergebnis zu Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit bedeutet, dass wir Ereignisse hinnehmen, ohne diese zu bewerten oder uns weiter damit auseinanderzusetzen. Was in gewissem Maße als Selbstschutzfunktion einem guten Zweck dient, verdammt uns im Übermaß aber vor allem zur Passivität. Wenn uns Dinge „egal“ sind, handeln wir nicht und ohne Handeln entsteht kein Wandel. Unsere Gesellschaft steht heute mehr denn je im kollektiven Bewusstsein der Probleme, denen wir gegenüberstehen. Es liegt an uns, die Gleichgültigkeit abzuschütteln und aktiv zu werden.
Hass ist nichts Neues, doch er erscheint einem die letzten Jahre nahezu omnipräsent. Vielleicht ist unsere Gesellschaft schon zu sehr gespalten, dass bereits Unverständnis zur intensiver Feindseligkeit führt. Debatten werden immer hitziger geführt. Und man gerät schnell zwischen die Fronten von sich vegan & von Fleisch Ernährenden, von Geimpften & Ungeimpften, von Links & Rechts. Dialoge, ein Aufeinanderzugehen erscheint einem immer schwieriger in einer Zeit, in der der Hass regiert. Wir bedauern dies zutiefst, treten ein für eine Welt des offenen und respektvollen Dialogs, der versucht, den Bedürfnissen Aller gerecht zu werden. Das ist eine Welt, in der wir leben möchten. Und mittels Eurer Kreativität kommen wir einer solchen mit Glück ein Stückchen näher.
Heuchelei ist das Vorspielen falscher Gefühle oder Gesinnung. Wir geben vor, mit Chef:in einer Meinung zu sein, um zu gefallen oder keinen Nachteil wegen eines Widerspruchs zu erleiden. Das führt unter Umständen dazu, dass Fehler der Mächtigeren gedeckt werden, da sich niemand traut, diese anzuprangern. Auch ist es bequemer, sich einer vorgegebenen Meinung anzuschließen, als eine eigene verteidigen zu müssen. Heuchelei zu bekämpfen heißt deswegen, Meinungsfreiheit und Diskurs zuzulassen und auszuhalten.
Die Überlegenheit anderen gegenüber speisen wir aus der Einbildung, etwas besser zu beherrschen oder zu wissen. Dabei lassen wir außer Betracht, dass unser Wissen und Erfahrungen auf anderen Gebieten unterlegen ist. In Verlängerung von Arroganz (nur ein anderes Wort dafür) folgen Prahlen und unmäßiges Wichtigtun. Augenhöhe, Verständnis und Empathie sind mit Hochmut nicht vereinbar. Nicht umsonst sagt das Sprichwort: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Das Gegenteil von Hochmut ist Demut. Und wird uns Menschen in der Klimakrise nicht auf erschreckende Weise Demut gelehrt gegenüber der Natur und unserem Planeten Erde?
Macht ist eine Gabe, eine Kraft. Sie kann Positives bewirken, beispielsweise in Form von Gestaltungsmacht und Schöpfungsmacht. Häufig steht sie jedoch dafür, auf das Denken und Handeln einzelner Menschen, Gruppen oder Bevölkerungsteile so einzuwirken, dass diese sich ihren Ansichten oder Wünschen unterordnen und entsprechend verhalten. Einflussnahme, Unterwerfung, (vorauseilender) Gehorsam, Zwang, Ohnmacht, Ungleichheit, Abhängigkeit – es sind Phänomene, die uns gerade im (Arbeits)Leben oft begegnen. Wie nutzt man seine Macht und seinen Einfluss positiv, für die Gestaltung einer besseren Welt?
„Ich möchte das auch haben“ – Kommt Dir bekannt vor? Die moderne Gesellschaft ist durch die Digitalisierung ständig damit konfrontiert, was andere alles haben und zeigt uns dadurch einen scheinbaren Mangel in unserem Leben auf. Durch die schiere Menge an Vergleichsmöglichkeiten kann Neid von einer emotionalen Randerscheinung zum täglichen Begleiter werden. Was macht das mit uns als Gesellschaft, wenn wir nur noch damit beschäftigt sind darüber nachzudenken, was in unserem Leben alles fehlt? Nehmen wir Neid lieber als Ansporn, höhere Ziele zu erreichen und lernen wir, an welchen Stellen Neid einem wirklichen Mangel in unserem Leben entspringt, und wo uns der Mangel nur von unserer digitalen Welt vorgespielt wird.
Beiträge aus dem EnjoyWork Netzwerk zur ArtSocial22
#ARTSocial22 war ein Mitmach-Kunst-Festival für alle. Es beteiligten sich viele, die Lust hatten, gemeinsam mit anderen Menschen ein positives Zeichen zu setzen. Gerade jetzt in einer abklingenden Pandemie, wo Selbstwirksamkeit wichtiger denn je gespürt werden muss, ein wichtiges gesellschaftliches Signal.
Wir freuen uns sehr, dass sich auch aus den Reihen von EnjoyWork und dem befreundeten Netzwerk Menschen zu spannenden “KreativInseln” zusammengeschlossen hatten. Wir regen Euch alle an, schaut vorbei! Macht mit! Mehr Informationen zu den Aktionen findest Du beim Klick auf die Felder:
Beiträge zum Auftakt
Denken entfaltet sich am schönsten im Gespräch. Ein Philosophischer Salon ist ein Ort des Wissens- und Erfahrungsaustauschs. Kern ist, einander ergebnisoffen zuzuhören – um zu verstehen. Ziel ist nicht eine abgestimmte Meinung oder Position, sondern gemeinsam ins Denken zu kommen. Es geht also darum, Räume der Erkenntnis zu weiten – nicht darum, zu überzeugen oder zu beeinflussen. Eine einfache, verständliche Sprache ist dafür genauso wichtig wie die Ruhe, Toleranz und Gelassenheit, sich aufeinander einzulassen.
Philosophischer Salon "Angst & Macht"
Hannah Chodura, Peter Vollbrecht & Franziska Köppe
veröffentlicht: 2022-03-21
letztes update: 2022-10-06
„Der Krieg ist der Vater aller Dinge.“ Der Denker, der das sagte, war kein Kriegstreiber und auch kein Militarist. Im Gegenteil: Heraklit von Ephesos (545–475 v.Chr.) war ein Philosoph der Harmonie. Die stimmige Einheit in der Vielheit war sein großes Thema. Doch sah er, was der Krieg bewirkt: „Die einen macht er zu Sklaven, die anderen zu Herren.“ Der Krieg bestimmt die menschlichen Verhältnisse. Er macht klar Tisch. Und er macht Ernst. Unbedingt.
Die Macht des Friedens – eine Rede wider den Krieg
Dr. phil. Christoph Quarch
veröffentlicht: 2022-03-23
letztes update: 2022-10-15
KreativInseln der EnjoyWork Community
Fordere Dich täglich heraus
Jeden Tag ein Bild – für all jene, die sich täglich im Kleinen zum Thema herausfordern und Teil eines großen Ganzen sein wollen. Zur Promt-Liste und 5 kleinen Regeln zum Mitgestalten. Ob Du täglich, alle zwei Tage, ein Mal die Woche oder nur einen Beitrag im ganzen Monat einbringst, das bleibt Dir überlassen. // Mitmachen weiterhin möglich!
Franziska Köppe | madiko
veröffentlicht: 2022-02-23
letztes update: 2022-10-15
In “Bestiarium? Szenarium! Angst.” gaben wir der Angst und vor allem Menschen und ihren Ängsten ein Bühne. Eine sichere Probebühne für die Einen oder ein aufregendes Schnuppern, was wir Backstage zur Angst entdecken oder loswerden können, für die Anderen. Woher kommt unsere Angst und wo wohnt sie? Warum ist sie manchmal eine so hartnäckige Bestie? Warum hat sie so viele Gesichter und ist schwer einzuordnen? // Interesse? Jetzt individuell buchbar!
Bestiarium? Szenarium! Angst. - Interaktive Theater-Sprechstunde
Verena Lohner | Steife Brise
veröffentlicht: 2022-03-23
letztes update: 2022-10-15
Die Frage um Sinn geht uns alle an - unbedingt. Sinn ist mithin der Schlüssel zu einem gelingenden Leben. Was aber ist “Sinn”? Wie kann solcher Sinn reflektiert, wie erfahren werden? Was hat Sinn mit Gleichgültigkeit zu tun? Die Philosophen Krisha Kops und Marius Tölzer duetteten sinnreich gegen die Gleichgültigkeit. Dabei blieb es nicht beim Duett. Nach zirka 30 Minuten öffneten die beiden den Raum und alle Teilgeber:innen konnten sich einbringen, das Thema hinterfragen und erweitern.
DenkDuett Sinn & Gleichgültigkeit: Menschgemacht oder empfangen?
Krisha Kops & Marius Tölzer
veröffentlicht: 2022-03-17
letztes update: 2022-10-15
Wir vertrauen der Wissenschaft, glauben alles, das wissenschaftlich belegt ist. Dabei vertrauen wir auf die Erkenntnisse der Wissenschaft – auch und vielleicht genau darum, wenn sie sich widersprechen. Gibt es seitens der Wissenschaft einen Machtanspruch der Wahrheit? Was ist überhaupt "die Wissenschaft"? Welchen "Wahrheitsgehalt" hat sie? Und von wem wird ihr dieser zugesprochen? Biologe Stefan Dübel und Philosoph Christoph Quarch eröffneten das DenkDuett. Nach zirka 30 Minuten waren alle Teilgeber:innen eingeladen, sich einzubringen, das Thema zu hinterfragen und es zu erweitern.
DenkDuett Hochmut & Macht: Wie wahr ist die Wissenschaft?
Prof. Stefan Dübel & Dr. phil. Christoph Quarch
veröffentlicht: 2022-03-17
letztes update: 2022-10-15
Zusammen mit einhundert Studierenden der TH Ansbach sollten 100 Flugdrachen in den Himmel über der Innenstadt von Rothenburg ob der Tauber steigen. Die Drachen bauten sie vorher selbst und versahen sie mit ihrer Botschaft. Es ging um eine UTOPIE, die die Studierenden für sich formulieren und zum Fliegen bringen. Doch leider spielte der Wind nicht mit und so waren die Beteiligten eingeladen, spontan eine kreative Lösung zu finden. Die fand sich auch. Zentral bei der sozialen Plastik war zudem der Dialog mit den Passanten, den Einwohner:innen der Stadt. // Wir sind offen für ähnliche Aktionen auch zusammen mit Euch!
Dragons. Kunst, Kultur und Dialog im öffentlichen Raum zu Angst und Gleichgültigkeit
Quantum Kunst & Hochschule Ansbach
veröffentlicht: 2022-03-24
letztes update: 2022-10-15
“RED” ist eine kraftvolle partizipative Installation, die das Bewusstsein für die sozialen und kulturellen Auswirkungen der Farbe Rot schärfen soll. Wofür steht diese Farbe? Welche Emotionen? Welche Vorurteile und Geschlechter-Stereotypen könnten unter der Oberfläche liegen? Wer profitiert von den Implikationen, wer könnte benachteiligt oder gar geschädigt werden? Die Installation wirkt als soziale Skulptur, in der sich Bilder zu Worten transformieren, Begriffe werden hinterfragt, dekontextualisiert und dekonstruiert. Sobald dies geschehen ist kann Neues entstehen. // Die Installation besteht weiter und läd zur Diskussion ein.
RED. Mitmach-Installation zu Angst
Daniela Röcker | Kultur-Komplizin
veröffentlicht: 2022-03-17
letztes update: 2022-10-15
Schaue in jedem Fall auch direkt bei der ArtSocial22 auf der Seite der KreativInseln vorbei. Denn es gab natürlich noch viel mehr ;-)
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